Zeit für ein dickes Dankeschön an all diejenigen, die mich unterstützen, lesen, weiterempfehlen und Alex Martin und mir treu zur Seite stehen. Ich freue mich wie verrückt, dass es “Roter Ozean: Im Fahrwasser der Macht” geschafft hat, in der Kategorie Action – Thriller & Spannung Bestseller zu werden. 🙂
Es macht sich wunderschön, vor seinen Idolen (Dan Brown, Clive Cussler) posititioniert zu sein 😀
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Ute Bareiss segelt durchs Leben
Ein großartiger Artikel in der Cannstatter Zeitung vom 28. November 2018.
Auch online nachzulesen unter: https://www.cannstatter-zeitung.de/lokales/kultur-lokal_artikel,-autorin-startet-zweite-weltumsegelung-_arid,2229953.html
Die Ankündigung auf der Titelseite:
Und der wundervolle Artikel 🙂
Ich freue mich riesig! <3
Blauer Tod: Im Netz des Terrors, Alex-Martin-Thriller Band 3
Es ist soweit!
Zwei Jahre Planung, Recherche, Schauplätze erforschen (im Roten Meer besonders spannend), Schreiben und Verwerfen, Blut und Schweiß später ist “Blauer Tod: Im Netz des Terrors” in den Endzügen der Überarbeitung.
Am 23. Mai 2018 soll der 3. Alex-Martin-Thriller das Licht der Welt erblicken.
Die ersten TestleserInnen haben es rasant schnell durchgelesen und waren begeistert. Diese Hürde ist immer ein dicker Klotz, der auf den Schultern thront und mit einem lauten Poltern hinunterfällt (ich bin immer froh, wenn er keinen Tsunami verursacht).
Natürlich gibt’s auch viel fundierte Kritik. An dieser Stelle ein dickes Lob an meine aufmerksamen BetaleserInnen, die mir auch (hoffentlich) jede Schwachstelle so liebevoll um die Ohren hauen und nicht unmaßgeblich daran beteiligt sind, dass die gröbsten Schwächen eliminiert sind!
Nun geht das Bangen los. Wird es auch den Lesern gefallen? Werden auch sie so begeistert sein? Schließlich will man die Leserinnen und Leser ja unterhalten und ihnen nicht die Zeit stehlen. Man wünscht es sich als AutorIn, dass es fesseln wird und Spannung erzeugt, auch wenn man sich natürlich bewusst ist, dass man nicht jeden erreichen kann. Die Geschmäcker sind zu verschieden.
Doch diese tiefempfundene Freude, wenn ein Buch bei einem Leser so ankommt, wie man es sich erhofft, kann kein Gold der Welt aufwiegen..
Hier ist es also, mein neues Baby: <3
Alex-Martin-Thriller Band 3:
Nach einer Epidemie werden in Mozambique ganze Dörfer niedergebrannt. Über der sudanesischen Wüste verschwindet ein Flugzeug mit einer tödlichen Ladung vom Radar. In Europa werden Wissenschaftler entführt. Weltweit häufen sich mysteriöse Ereignisse. Als im Roten Meer nach einer Terrorankündigung verstümmelte Delfine entdeckt werden, wird der Meeresbiologe Alex Martin zu einer verdeckt ermittelnden Spezialeinheit hinzugezogen.
Er stößt auf eine Verschwörung globalen Ausmaßes. Das Leben von Abermillionen Menschen steht auf dem Spiel.
Lesung im Speicherstadtmuseum Hamburg 26.08.17
“Pronto Soccorso” … (K)Ein Notfall …
Aus: “Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen” … oder:
“Hab niemals einen Notfall in Sardinien …”
Tatort Olbia
Ospedale nuovo Giovanni Paolo II
Die ersten Schmerzen, die sich das Bein hochziehen, kündigen sich Freitagabend an. Der Körper meldet “Da stimmt was nicht”, ich fühle mich fiebrig, aber besser, man ignoriert das erst mal. 😀
Schließlich gibt’s ja viel zu tun – Gäste werden erwartet, die Taimada muss startklar gemacht werden, Betten gemacht, geputzt, eingekauft etc. pp.
Laufen fällt echt schwer.
Samstag morgen ist das Schienbein rot und heiß und eine gefleckte Linie zieht sich das Bein hoch. Könnte doch eine Entzündung sein. Nach zwei Blutvergiftungen aufgrund von Infektionen am Fuß sollte man besser mal den Arzt aufsuchen.
Die Dame der Touristeninfo in Olbia sagt, es gibt Samstags keinen Arzt, nur die neue Klinik. Sie zeichnet uns einen Punkt im Plan ein. Direkt in Flussnähe, da können wir doch praktisch mit dem Dinghy hinfahren und das letzte “winzige” Stück noch laufen.
Damit fängt’s eigentlich schon an.
Deutsch sprechen konnte sie, aber mit dem Malen – zumindest von Kreuzen an dem richtigen Ort in einer Karte – hat es die gute Dame nicht so 😀
Wir irren durch die Gegend, fragen uns durch und landen eine Dreiviertelstunde später – mit schmerzendem Fuß (ich will nicht untertreiben, es war höllisch 😀 ) eine stramme Wanderung den Berg hinauf ohne Taxi in Sicht – in der Notaufnahme.
Wir folgen dem Schild “Pronto Soccorso” … und ich hab früher immer gedacht, dass “pronto” so etwas wie “schnell” bedeutet … 😉 Aber “bald” ist doch ein dehnbarer Begriff.
Sitzgelegenheiten sind rar – wir warten erst mal eine ziemlich lange Zeit (stehend) vor geschlossener Tür.
Schließlich darf ich rein. Zum Daten aufnehmen. Hajot muss draußen bleiben. Englisch oder Frainzösisch oder Spanisch? Spricht hier keiner. Nur Italienisch. Gut, zum Daten aufnehmen reicht mein Wortschatz. Dass in meinem Nachnamen “Bareiß” dieses vermaledeite “ß” ist, gibt Schwierigkeiten. Warum sie meine auf Italienisch gestammelte Erklärung, dass das ein deutscher Buchstabe ist, und 2 “S” entspricht, nicht versteht, weiß ich nicht (ich hab nachgeschaut, “lettera” heißt tatsächlich Buchstabe 😀 ). Erst als ich ihr meine Kreditkarte zeige, auf der glücklicherweise “BAREISS” steht, versteht sie die 2 “S”.
Es ist ja inzwischen erst eine Stunde vergangen. Und ich warte.
Nach einer weiteren Stunde ist es 12 Uhr. Mittagspause bis 15 Uhr. Gut, denke ich noch optimistisch, die Leute, die ja schon da sind, werden doch drankommen.
Ein Rettungswagen trifft ein. Eine alte Frau. Das Bett bleibt erst mal stehen im Foyer, wo ich sitze. Mir ist es ein bisschen mulmig, weil sie so röchelt, Irgendwann wird sie weggeschoben. Zwei andere Wartende gesellen sich zu mir. Und wir warten weiter.
Es wird 14 Uhr. Hajot, der eh nur vor der Tür warten musste (stehend, die Plätze sind rar), geht inzwischen, schließlich kommen unsere Gäste.
Tatsächlich wird es 15 Uhr, bis es weitergeht. Allerdings nicht für mich. Hätte ich das gewusst, hätte ich gefrühstückt. Oder zumindest eine Flasche Wasser mitgenommen, der Durst wird gruselig. Die Nachfrage der Schwester, ob ich noch drankomme, wird nicht besonders freundlich aufgenommen. Geduldiges (stundenlanges) Verharren scheint hier üblich.
Endlich – um 15.30 Uhr geht’s weiter. Vor dem Sprechzimmer der Ärztin warte ich (im Stehen), denn da muss erst geputzt werden. 15 Minuten später darf ich rein. Niemand spricht Englisch, Französisch oder Spanisch. Sie holen einen Pfleger, dessen Englisch allerdings nicht besser ist als mein Italienisch. Verstehen klappt ja einigermaßen und ich rede eben mit Händen und Füßen.
Ich erkläre, dass ich eine Infektion durch einen Mückenstich vermute. Wo ich denn Schmerzen hätte? Ich deute auf das Schienbein und die Lymphbahnen entlang hinauf. Die feuerrote Stelle auf meinem Bein, die ziemlich heiß ist, sowie die roten Flecken, die sich dem Bein entlang hinaufziehen, sprechen ja ihre eigene Sprache.
Die sympathische junge Ärztin schaut besorgt. Und lässt sich dann ein mobiles Ultraschallgerät bringen, mit dem sie meine Venen untersucht. Irgendwas gefällt ihr nicht. Sie diskutieren, was “trombosi” auf Englisch heißt. Ich verstehe es auch so. Die Ärztin möchte auf Nummer sicher gehen und noch einen großen Ultraschall machen.
Das nächste “Wartezimmer” entpuppt sich als Krankenzimmer. Vier Betten und ein Notbett plus vier Stühle. Alles Frauen, denen es ziemlich schlecht geht. Wir sind 13 an der Zahl. Ich habe Glück und ergattere einen Stuhl, denn stehen tut echt weh.
Womit aber mein Problem, dass ich am Verdursten bin, noch nicht geregelt ist. Gut, wenn sie tatsächlich eine Thrombose vermuten, wird ja sicherlich bald etwas kommen. Denke ich noch so optimistisch. Bis ich erfahre, dass die alte Frau, die mit dem Rettungswagen eingeliefert wurde und röchelnd vor sich hin siecht, bereits seit 6 Stunden auf den Kardiologen wartet. Das kann ja heiter werden!
Meine Hoffnung ist immer noch, dass das Ultraschall heute nicht so belegt sein wird. Die Zeit vergeht. Stunde um Stunde. Immer mehr Frauen kommen, kaum eine geht. Sie lehnen mit Kreislaufkollaps gegen die Wand, während eine Infusion in ihren Arm tröpfelt. Ich bin am Verdursten, will aber nicht aufstehen, weil mein Fuß inzwischen saumäßig weh tut, so ohne Möglichkeit zum Hochlegen. Wenn ich irgendwo nach Wasser fragen gehe, kann ich nachher vielleicht noch einige Stunden stehen.
Ich frage mich, ob man bei uns auch nichts zu Trinken bekommen würde mit Thromboseverdacht und wünsche mich nach Thailand, wo einen jederzeit mehrere Schwestern umsorgen in der Ambulanz. Meine Kehle hat inzwischen den Zustand der Gobi-Wüste erreicht. Es ist sieben Uhr abends. Und der Raum immer noch berstend voll. Alle sind so geduldig um mich herum. Die kennen es wohl nicht anders.
Die alte Frau bekommt endlich ihren Kardiologen. Sie hat überlebt. Ich bin ein bisschen beruhigt – ihre Tochter auch. Meine Nachbarin, die mit einer Infusion herumlief, bekommt endlich – 1,5 Stunden, nachdem die Infusion abgeschlossen wurde – die Nadel gezogen und darf gehen. Der Raum leert sich weiter. Manche dürfen plötzlich gehen – keiner versteht es.
Ich sitze noch – durstig. Jetzt ist die Stuhlnot nicht mehr so groß und ich gehe nach draußen und frage die Schwester, ob ich mir hier ein Wasser kaufen kann. Sie sagt, sie bringt mir eines. Tatsächlich kommt es dann auch irgendwann. 0,2 Liter, die quasi sofort in meinen Körper diffundieren. Das ist der Tropfen auf die heiße Ute. Hätte ich nur heute Morgen wenigstens was getrunken! Der Magen grummelt auch schon. Es ist bald acht Uhr. Soll ich gehen? Aber was, wenn es doch – obwohl es gar nicht so aussieht – eine Thrombose ist? Eine Woche auf See mit Gästen – ist das fahrlässig? Ich hadere mit mir.
Ich habe schon gar nicht mehr daran geglaubt, aber um 20.15 Uhr (die anderen sind schon fast alle weg), wird tatsächlich mein Name gerufen. Auf zum Ultraschall.
Ich frage die nette Ärztin, ob ich meine Hose wieder ausziehen soll, aber sie sagt, das sei nicht nötig. Nur die Arme hoch und das T-Shirt hochschieben. Sie untersucht mich hinter der Taille. So langsam wird mir mulmig. Vermuten die etwa, dass das Gerinsel schon gewandert ist? Seltsam.
Nun muss ich doch die Hose runterschieben und mein Bauch wird untersucht. Die Ärztin schaut mit sorgenvoller Miene auf ihren Monitor.
Irgendwann fragt sie mich, wo denn meine Schmerzen genau wären. Ich deute nach unten. Sie versteht nicht. Ich setze mich auf und zeige ihr die rote Stelle. Da fängt sie schallend an zu lachen. Sie hätte sich schon gewundert, warum ich eine Nierenkolik haben sollte, meine Nieren und meine Blase sind völlig in Ordnung. “Tutto bene”.
Finde ich auch. Und bin doch gerade mal froh, dass es keine OP war – wer weiß, was mir hier abgenommen worden wäre.
Das Bein hat nach wie vor Grilltemperatur und zeigt eine subkutane Entzündung – auch die Lymphbahnen hinauf. “No trombosi”. “Mille grazie”. Da bin ich doch erleichtert.
Nun dauert es nur noch knapp eine Stunde, bis ich von der ersten – sehr netten – Ärztin mein Rezept für Antibiotika und Entzündungshemmer bekommen habe. Erst auf meine Nachfrage gibt sie mir dann doch für heute Abend schon was mit.
Bei so einer angehenden Blutvergiftung ja auch ganz nett, nicht zu lang zu warten.
Die röchelnde alte Dame mit den Herzproblemen kriegt auch ein paar Tabletten und wird um die nachtschlafende Zeit nach Hause geschickt. Die Tochter ist etwas konsterniert. Ich auch – die gute Frau sieht echt nicht gut aus. Aber vielleicht besser so für sie.
Kurz vor zehn Uhr nachts darf ich gehen. Und bin heilfroh.Dass das von mir bestellte Taxi nicht kommt, macht auch nichts mehr. Es fährt noch ein Bus und auf so ein bisschen Laufen (eine Viertelstunde) kommt’s auch nicht mehr an.
Hajot sitzt schon mit seinen vier Frauen im Restaurant – wir führen unsere Gäste heute mal aus – und hat mir eine Flasche Wasser und eine Pizza Frutti di Mare bestellt. Ich muss mir sofort eine zweite Flasche Wasser bestellen, dann sieht die Welt schon rosiger aus. Zwei Krankenschwestern an Bord … da kann ja nichts mehr schiefgehen.
Ich beschließe für mich, niemals einen Notfall in Olbia zu bekommen – nicht mal meinem ärgsten Feind so etwas zu wünschen …
Nächste Woche geht’s weiter in Richtung Westen … die Chancen stehen gut … 🙂
Neuerscheinung! Roter Ozean – Im Fahrwasser der Macht (Alex-Martin-Thriller 1)
Es ist soweit!
“Im Fahrwasser der Macht” hat ein neues Gesicht erhalten!
*** Aktuell zum Aktionspreis von 99 Cent statt 4,99 Euro! ***
Unter dem Ursprungstitel “Roter Ozean” ist er neu beim Kieselsteiner Verlag aufgelegt, wo die Alex-Martin-Thriller-Reihe ihr neues Zuhause gefunden hat.
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Ab demnächst auch wieder als Print und in anderen E-Book-Shops! 🙂
Der Jahresrückblick 2015
Ein aufregendes Jahr liegt hinter uns – auf allen Kanälen. Und wie so oft im Leben liegen die schönsten Dinge direkt neben den traurigsten.
Das Jahr haben wir mit der Taimada wieder in Pooh’s Bar in Ko Lipe, Thailand, begonnen – einem unserer Lieblingsplätze auf der Welt.
Tolle Törns hatten uns den Start ins Jahr versüßt.
Die Taimada bekam wieder ihr schönes Plätzchen in der Phuket Premier Boatyard.
Dieses Mal fuhren wir früher nach Hause, denn am 1. April erfüllte sich einer meiner Träume:
„Mein Baby“, mein Thrillerdebüt „Im Fahrwasser der Macht“ erblickte das Licht der Welt. Ehrensache natürlich, dass wir passend dazu dieses Mal früher, schon am 31. März, nach Deutschland flogen. Und ich wurde schon von einem Bücherstapel erwartet. Meinen Büchern! Das erste Mal ist immer etwas Besonderes. Das erste Mal das eigene Buch in den Händen zu halten, ist ein Ereignis der besonderen Art. Die ersten – äußerst positiven – Rückmeldungen über die Leserunde in Lovelybooks und von den ersten Bloggern kamen schnell. Auch dieses Gefühl, wenn plötzlich wildfremde Menschen dein Buch lesen und begeistert sind, ist kaum zu toppen. Freunde, die das Buch verbreiten, weiterverschenken, weil es ihnen ehrlich gefällt. Die Rührung war groß. Ein ganz dickes Dankeschön an dieser Stelle an die, die mir mit ihrer Begeisterung Mut gemacht haben, dranzubleiben. Die mit ihren Rezensionen und Weiterempfehlungen dazu beitragen, „mein Baby“ bekannter zu machen. Ihr seid unglaublich! 🙂
Auch mein Band “Eine verhängnisvolle Erfindung” der Jugendkrimi-Serie “Ein MORDs-Team” stürmt die Charts und hält sich konstant in den Top 100 der Jugendkrimis bei Amazon. Auch die Rückmeldungen sind sehr positiv.
Wieder zu Hause zu sein, ist immer schön. Ob es die Familie, die „alten“ Schulkameraden oder (Jugend-)Freunde sind, mit denen der Kontakt trotz der Entfernung und zeitlichen Trennung besteht, als wäre er nie unterbrochen, oder die lieben Kollegen vom Autorenstammtisch oder dem Blubberstammtisch in Stuttgart zu treffen – die Menschen in der Heimat sind immer etwas besonderes.
Und im Mai zeigten uns AC/DC, dass sie immer noch rocken können wie eh und je! Auch bei strömendem Regen im Olympia-Stadion in München – wir hatten unseren Spaß!
Direkt darauf folgte unsere “Hochzeitsreise” nach Rom – ein Geschenk unserer lieben Freunde Sabine und Peter. Wir hatten vier wundervolle gemeinsame Tage …
Doch es gibt Yin und Yang. Man denkt immer, schlimme Dinge passieren anderen. Menschen, die jung sterben. Es ist so fern, so unfassbar. Wenn es dann plötzlich im eigenen engen Familienkreis passiert, stellt es alles auf den Kopf. So unerwartet war plötzlich mein Schwager weg, meine Schwester allein. Meine beiden Neffen ohne den Vater, der sie aufgezogen hat. Man wünscht niemandem, so etwas durchmachen zu müssen. Dies rückte alles andere in den Hintergrund – die großen Pläne über Manuskript.-Fertigstellungen. Man sieht plötzlich wieder, wie nichtig doch im Grunde so viele Kleinigkeiten sind, über die man sich ärgert oder aufregt. Du hast eine riesige Lücke hinterlassen, Helmut!
So geriet die Erscheinung der maritimen Anthologie „Aus Liebe zum Meer“, die schon kurz darauf zum Sommeranfang am 21. Juni herauskam, etwas in den Hintergrund. Zusammen mit neun weiteren Autoren entstanden maritime Geschichten, in denen allesamt die Liebe zum Meer eine Rolle spielt.
Drei Geschichten stammen aus meiner Feder.
Die Einnahmen spenden wir komplett an die Seenotretter, die Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.
Die erste Lesung aus meiner Geschichte „Der Ruf des Meeres“ folgte direkt darauf in Ludwigsburg bei den „Literafreaks“. Die Leseschulung trug ihre Früchte – seit der ersten Lesung hatte ich mich bedeutend verbessert..
Die Premierenlesung aus meinem Thriller „Im Fahrwasser der Macht“ in der Stadtteilbibliothek Stuttgart-Neugereut, direkt in der Heimat, war ein überwältigender Erfolg. Es musste zwei Mal nachbestuhlt werden, so viele Leute waren gekommen, um mich lesen zu hören. Da muss man schauen, dass einem vor Rührung die Stimme nicht versagt. Ein spannender Dialog mit den Zuhörern am Ende rundete die tolle Veranstaltung ab.
Auch die nächste Lesung bei Köln, im Kreativraum Elsdorf, war ein voller Erfolg. In solch einem wunderschönen Ambiente hat man nicht oft die Möglichkeit zu lesen. Und die After-Party mit den lieben Kollegen vom DSFo konnte sich sehen lassen.
Die Steinhaldenfelder wollten „ihre Autorin“ ebenfalls in ihren Reihen haben und luden mich zur Lesung im Siedlerverein ein. Wieder überwältigten mich ein voller Saal und begeisterte Zuhörer, die zum Teil von weit her anreisten. Ich muss gestehen, dass ich nie gedacht hätte, dass Lesungen tatsächlich so viel Spaß machen können.
Auch Hajot war nicht untätig. Wochenlanges Büffeln für den Funkschein und endlich die letzten Prüfungsflüge zu absolvieren, bis er direkt vor dem Sommer stolzer Besitzer seines Segelflugscheins war. Das musste gleich mit einem Flugurlaub mit dem SCS in Südfrankreich in den Hautes-Alpes gefeiert werden. Und passend hatte er auch die notwendigen Bedingungen für die Passagierflugberechtigung erfüllt. So flogen wir gemeinsam zum ersten Mal in meinen Geburtstag vor einer traumhaften Kulisse. Auch an seinem Haus war er nicht untätig am Bauen und Richten, die „location Stuttgart“ wächst und gedeiht.
Und noch ein erstes Mal gab es in diesem Jahr. Mein erster Fernsehauftritt. Für die Sendung „Kaffee oder Tee“ war ich beim SWR eingeladen, um über das Schreiben und die Weltumsegelung zu berichten. Es war ziemlich spannend!
Wir nutzten die Chance für zwei tolle Tage in Baden-Baden mit einem schnuckeligen Hotel und einem Besuch im legendären Friedrichsbad.
Der Traumsommer in Stuttgart, mit tropischen Temperaturen, flog viel zu schnell dahin. Die Frankfurter Buchmesse gab noch einen spannenden Abschluss mit vielen tollen (neuen und alten) Begegnungen und einem spannenden Seminar beim BVjA. Wie anders ist doch dieser Besuch im Vergleich zum ersten Mal, wenn man kaum nachkommt vor Terminen und Treffen und überall auf den Gängen Kollegen begegnet, die man kennt.
Ein tolles Interview mit Sasija von Sasijas Tardis gab es auch:
Auch eine weitere Lesung am Samstagabend in Gelnhausen mit den BVjA-Kollegen war richtig schön.
Die Taimada erwartete uns wie immer sehnsüchtig … und schmutzig. So ein halbes Jahr Abwesenheit hinterlässt seine Spuren. Nach der Eliminierung von Schimmel und Schmutz,
dem Unterwasseranstrich und Polieren glänzte unsere Gute wieder wie neu, als sie ins Wasser gelassen wurde.
Nachdem die Aufenthaltsgenehmigung der Taimada auslief, die maximal ein Jahr im Land bleiben darf, segelten wir direkt nach Malaysia.
Thailand hatte seine Bestimmungen geändert, der Besitz eines AIS; des Automatic Identification System für Yachten, wurde zur Pflicht, ansonsten war eine Wiedereinreise nicht möglich. So mussten wir uns fix in Langkawi ein AIS-Gerät besorgen. Nun kann man uns auch von zu Hause auf folgen, wer mag.
So langsam merkt man, dass unsere Motoren in die Jahre kommen – fast zehn Jahre und unzählige Motorstunden stehen schon wieder auf dem Zähler. In Trinidad 2006 hatten wir sie ausgetauscht. Doch die Karibik naht – der nächste Austausch steht an. Hajot wird die viele Zeit, die er dieses Jahr im Motorraum verbringen musste, nicht missen. Auch die Seewasser-Entsalzung und die Windgeneratoren werden müde. Die Ersatzteilbeschaffung ist nervenaufreibend – wir sind jedoch froh, dass sie sich hier verabschieden, wo es noch eine Infrastruktur gibt.
Mit einem tollen Törn begann die Saison im November.
Doch mit dem Jahresende kommt auch bei uns Aufbruchsstimmung auf. Die letzten Male in diesem Gebiet, das wir in den vorangegangenen vier Jahren zu schätzen gelernt haben. Silvester in der “Take it Easy” Bar. Menschen, die uns ans Herz gewachsen sind, werden wir zurücklassen – und wieder bleibt ein kleines Stück von uns hier. Das Schicksal der Weltenbummler.
2016 wird sicherlich eines der aufregendsten Jahre unserer Weltumsegelung werden, denn wir werden sie nach vierzehn Jahren vollenden und neue Routen fernab des Tourismus befahren. Wir sind gespannt, was das Jahr uns bringen wird.
Danke an all diejenigen, die 2015 für uns so bereichert haben!
Ute Bareiss in SWR “Kaffee oder Tee” live zu sehen
Den Beitrag über meinen Besuch bei SWR “Kaffee oder Tee” am 28.09.15 könnt ihr hier sehen:
Wenn einer eine Reise tut … – Visa-Info
Wenn man mit dem Schiff unterwegs ist, sind die in vielen Ländern üblichen “Visa on arrival” meist nicht möglich. Wieder füllen sich unsere Reisepässe mit neuen Visaaufklebern – dieses Mal Thailand und Indien. Hier einige Infos dazu:
Wie immer läuft die Beantragung des Thailändischen Visums unkompliziert ab: Ein Besuch auf dem Honorarkonsulat in Stuttgart (persönliches Erscheinen ist Pflicht), Formular ausfüllen, zwei Passbilder, Kopie der Einreiseunterlagen – und selbst wenn man (wie wir und zwei unserer Vorgänger) die Flugunterlagen nicht dabei hat, kann man diese mit dem Rechner der benachbarten Bibliothek fix ausdrucken. Keine halbe Stunde später sind wir stolze Besitzer von 2 x 60 Tagen Reisevisum für Thailand (je 60 Euro).
Danach wird unsere Reise weitergehen nach Indien. Auch die Beantragung dieser Visa (180 Tage, double entry/gut 70 Euro p.P.) ist im Grunde nicht wirklich kompliziert – wenn man denn darauf achtet, wie man im Online-Formular, das zwingend vorher ausgefüllt werden muss, das Datumsformat (Geburtsdatum und geplante Einreise) eingibt, denn eine Fehlermeldung gibt es nicht, sondern man kommt einfach wieder zurück auf die Startseite. Da helfen natürlich auch die verschiedenen Browser nichts … 😉
Also wichtig: Datum wie in der Vorlage mit / eingeben (dd/mm/yyyy)!
Die Beantragung erfolgt nicht im Konsulat, sondern auf der eigens eingerichteten Stelle IVS Germany Schellingstr. 35. Der persönliche Besuch in München (die zugehörige Stelle für Baden-Württemberg und Bayern) ist nicht zwingend erforderlich, die Beantragung ist postalisch möglich – uns erschien es sicherer, die Pässe nicht aus der Hand zu geben. Morgens Abgabe, mittags Abholung, wie uns am Telefon mitgeteilt wurde, bezieht sich allerdings nicht auf den selben Tag, das wissen wir jetzt auch. Dauer ca. 7-10 Tage. Die beiden benötigten Passbilder im etwas ungewöhnlichen Format 5 x 5 cm kann man direkt vor Ort machen. Um uns einen erneuten Weg nach München zu ersparen, haben wir die Option “Zusendung” gewählt (die Reisepässe werden uns also hoffentlich in den nächsten Tagen per Einschreiben zugehen). Wir lassen uns überraschen … 😀
Es ist schon unglaublich, wie abhängig man mit der Zeit von diesem weinroten Papier-Ding ist und wie unwohl man sich fühlt, wenn man es aus den Händen gibt … 😀
Wir freuen uns schon sehr auf die vor uns liegenden Abenteuer, wie die weit abgelegenen Andaman Islands, in denen der Tourismus noch nicht wirklich eingezogen ist … 🙂
Recherchereise nach Borneo, Tag 4 Teil 1
12.04.13 Tag 4:
Huntan Lindung Wehea – Nehas Lian Bing
(Bilder folgen)
Am frühen Morgen fängt es an zu gewittern. In Bächen strömt der Regen an unserer Veranda vorbei. Wir bleiben trocken, doch der Gedanke an den Weg, der sicherlich unpassierbar wird, schießt mir durch den Sinn. Und er soll sich bewahrheiten. Die Sonne blitzt zwar schon längst wieder durch die Wolken, doch die Straße ist nass und schlammig. Bereits die Auffahrt direkt an der Lodge wird schon unpassierbar, tief graben sich die Räder des Geländewagens in den Schlamm. Unser Fahrer hat schwer zu kämpfen. Wahyu und Rahim steigen aus, werfen Farnwedel vor die Räder, versuchen zu schieben. Unser Hilfsangebot wird vehement abgelehnt. Als ich sehe, wie Rahim barfuß knöcheltief im Matsch steckt und auch Wahyus Stiefel bis oben hin mit Schlamm bedeckt sind, bin ich eigentlich nicht undankbar. Es wird ein Kampf. Millimeterweise kommen wir voran. Mental habe ich das Fest schon abgeschrieben und sehe uns zurück zur Lodge fahren. Doch unser Fahrer beißt sich durch, kurbelt am Steuerrad, das Vierganggetriebe heult gequält auf, gibt laut krachende Geräusche von sich. Durch die geöffnete Scheibe fliegen uns tennisballgroße Schlammbrocken entgegen, der Geruch nach feuchter Erde füllt den Innenraum aus. Teilweise stecken wir bis zum Türholm im Matsch fest. Unfassbar, aber wir schaffen es irgendwie, uns durchzukämpfen. An der Pforte gibt’s erst mal gebratene Nudeln zum Frühstück und Kaffee.