Auf der Taimada herrscht Aufbruchstimmung … Die finale Strecke unserer Weltumsegelung liegt vor uns.
Die letzten Tage in Thailand, wo wir vier wundervolle Jahre mit schönen Törns verbracht haben. Der Abschied fällt uns schwer.
Doch vor uns liegen drei aufregende Monate abseits jeglicher Touristenpfade mit vielen spannenden Erlebnissen.
Netterweise hat sich die Taimada wieder eine gute Zeit herausgesucht, um uns mitzuteilen, dass sie ein paar Ersatzteile bräuchte. Unser Wassermacher für Trinkwasser – eines der existentiellsten Teile für die Überfahrt – hat sich noch zum Jahresende verabschiedet und uns Zeit gelassen, hier, wo man an Ersatzteile noch einigermaßen gut herankommt, eine neue Pumpe zu bestellen. Mit Express kommt sie aus Deutschland.
Die Zylinderkopfdichtung haben wir ausgetauscht.
Ebenso braucht der Dinghy-Motor, der seit Jahren zuverlässig schnurrt, eine Vergaserreinigung.
Nicht alles schaffen wir – die Windgeneratorersatzteile, die angeblich im Oktober bestellt waren und von uns wöchentlich angemahnt, kommen wohl nie mehr … That’s live …
Auch unsere Bilgen füllen sich bis oben hin. Lebensmittel für drei Monate Fahrt werden gebunkert. Mopedladung für Mopedladung an Konservendosen, Müsli, Nudeln, Reis, Mehl zum Brotbacken und anderen Hartwaren füllen unsere Schränke; Fleisch, Wurst und Käse die Gefriertruhe und den Kühlschrank. Vorausschauend haben wir das ungezuckerte Milchpulver schon in Malaysia gekauft, das wäre auch hier schwer. Wir möchten autark sein, um unterwegs nur frisches Obst, Gemüse und Eier nachkaufen zu müssen und den Fisch zu fangen. Auf den Andamanen soll es auch Huhn zu kaufen geben, dass man dann noch selbst rupfen muss. Wir werden sehen … 😀
Das Satellitentelefon wird reaktiviert und für den Mailverkehr bereit gemacht. Jetzt können nur noch kurze Textmails ohne Anhänge empfangen werden – alles andere regelt „unser Heimbüro“, in Form meiner Schwester.
Programme für den Seewetterempfang werden aktualisiert, Karten zur Navigation heruntergeladen, Infos über die Reviere studiert. Ausgerechnet jetzt zeigt sich das Internet von seiner schlechtesten Seite und streikt stundenweise.
Am unangenehmsten ist der Behördenkram. Alle Länder, die vor uns liegen, haben Berge von Schriftverkehr, der vorneweg erledigt werden muss.
Crewlisten in x-facher Ausfertigung, Kopien der Schiffspapiere und Pässe, Listen aller elektronischen Geräte an Bord mit Seriennummern (was zum Teil bei den alten Geräten eine echte Herausforderung darstellt), aller sonstigen Güter, wie Lebensmittel (oh je!) etc. pp., Listen von den Ankerplätzen, die wir anfahren möchten, müssen erstellt werden.
Der E-Mail-Server zur Vorabklärung läuft heiß.
Uns rauchen auch die Köpfe.
Und auch das Herz wird uns schwer. So viele tolle Erlebnisse hier in Thailand. Wieder heißt es Abschied nehmen auf unbestimmte Zeit. Menschen zurückzulassen, die man ins Herz geschlossen hat. Die ein oder andere Träne ist schon beim letzten Treffen gerollt.
Some people just pass by, but some leave footprints in your hearts.
Wir behalten euch in unseren Gedanken und kommen ganz bestimmt irgendwann wieder … 🙂